Jedes Jahr ein Grossprojekt rund ums Haus könnte man meinen, denn im letzten Frühling / Sommer habe ich mir einen eigenen, grossen Sitzplatz aus Natursteinplatten selbst verlegt. Mittlerweile hat es da noch einen kleinen Steingarten gegeben und auch der Rasen ist mittlerweile gut angewachsen. Gleich anschliessend um die Hausecke, gibt es noch einen kleinen, teilweise überdachten, Sitzplatz. Dieser besteht noch aus alten Betonsteinen, hat zwei Lichtschächte und grenzt direkt an den Natursteinsitzplatz. Der Plan ist diesen mit einer WPC Terrasse zu überdecken.

Alte Terrasse mit Betonsteinen – diese gilt es abzudecken
Stein-, Holz- oder WPC-Terrasse
Wir stellten uns die Frage, ob wir die Natursteinplatten des Sitzplatzes auf der anderen Seite übernehmen wollten und damit auch diesen Platz abdecken. Da wir aber die beiden Lichtschächte aus optischen Gründen und weil sich die Stuhlbeine darin immer verhackten, auch aus praktischen Gründen loswerden wollte, kam eine Überdeckung eher in Frage. Also Holz oder eben WPC soll es sein. Ich habe mich lange Zeit informiert und mich schlussendlich für WPC entschieden. WPC ist ein Verbundwerkstoffe, hergestellt aus Anteilen von Holz, Kunststoffen und Additiven. Ich habe mir zahlreiche Holz-Terrassen angeschaut, nach ein paar Jahren sehen diese alle stark verfärbt aus, haben Splitter und müssen immer wieder behandelt werden, schleifen und streichen fast jährlich. Das bleibt mir mit WPC erspart. Bestellt habe ich schlussendlich bei Junova24 und alles Material nach Angabe der Platzgrösse schnell geliefert bekommen.

Ausgangsmaterial: Bodenbelagbretter aus WPC von Junova24
Planung & Vorbereitung
Dieser Punkt gilt es nicht zu vernachlässigen. Ich habe geplant die beiden Lichtschächte abzudecken, wobei einer davon zur Wärmepumpe gehört und natürlich der Luftstrom nicht behindert werden sollte. Da meine Wärmepumpe aber nur von Herbst bis in den Frühling läuft, kann ich in die Zeit dazwischen den Schacht natürlich abdecken. Also habe ich dort einen Ausschnitt geplant, dasselbe beim zweiten Lichtschacht, darunter verbirgt sich nämlich noch etwas Elektroverteilung.
Zur Planung gehört aber auch, welches Muster ihr am Schluss verlegt haben möchtet. Also mal schnell überlegen wie lange die einzelnen Belagbretter sind, wie gross euer Sitzplatz ist und wo ihr zwei Bretter braucht. Ich habe mich dafür entschieden, den Boden so zu verlegen, dass die Spalten immer abwechslungsweise daher kommen. Damit es besser verständlich wird, greife ich hier mit einem Bild etwas vor:

Muster bei der Terrassenverlegung mit WPC
Immer dort wo zwei Bretter anstossen, muss man nämlich auch zwei Latten für die Unterkonstruktion einberechnen, darum ist der Punkt noch wichtig. Ich musste nämlich kurzerhand im nächsten Baumarkt noch zwei Latten holen. Ebenfalls gut planen solltet ihr die Neigung der Terrasse, damit das Wasser abläuft und wie ihr die Unterkonstruktion befestigen wollt und worauf. Ich wollte den bisherigen Platz aus Betonsteinen lassen wir er ist, zwar stark ungerade, aber die Arbeit alles abzutragen, ausgleichen und dann mit neuen Stützen zu machen, war mir zu aufwendig.

Ein Flies unter der Unterkonstruktion verhindert Pflanzenwuchs
Unterkonstruktion
Da ich bei Junova24 bestellt hatte, habe ich nach kurzer Beratung einfach die komplette Flache angegeben und so wurde mir nebst dem WPC Dielen auch die Unterkonstruktion, alle Schrauben und Unterlags-Pads mitgeliefert. Zusätzlich habe ich mir ein Flies gekauft und den bisherigen Platz abgedeckt, das soll Unkrautwuchs verhindern. Darauf habe ich dann mit 50-60cm Abstand die Unterkonstruktion verteilt. In meinem Fall musste ich etwas darauf Acht geben, dass alles passt mit den Aussparungen für die Lichtschächte und Holzträger.
In einem nächsten Schritt habe ich die Unterkonstruktion versucht in die Waage zu bringen, vor allem die Enden. Das habe ich mit Granulat-Pads gemacht, diese nehmen keinen Schaden wenn sie länger mit Wasser in Kontakt kommen, daher ideal zum nivellieren der gesammten Fläche. Von allen Teilschritten des ganzen Projekts, war das wohl am zeitintensivsten, der vorherige Boden ist teilweise stark abgesunken und so musste ich viel anpassen.

Unterkonstruktion verschrauben
An den Enden und teilweise an Zwischenstellen habe ich dann die Unterkonstruktion direkt in den Boden verschraubt. Dazu habe ich Inox-Schrauben gekauft, die sind rostfrei und habe so direkt in die Betonsteine darunter gebohrt. Eine Schlagbohrmaschine ist dabei sehr hilfreich und zweiter Akkuschrauber um die Schrauben anzuziehen, dann geht das alles ziemlich zackig.

WPC-Terrasse: Unterkonstruktion verschraubt und nivelliert
Für das Projekt habe ich mir extra eine lange (3m) Wasserwaage gekauft. Damit sieht man die Unterschiede zwischen den einzelnen Trägern besser und man kommt besser voran mit dem schiften und nivellieren. Schlussendlich ist die Unterkonstruktion bei einem ungeraden Terrain definitiv das mühsamste an der ganzen Arbeit. Mit guter Ausrüstung aber, geht es doch einigermassen zügig voran.
WPC Terrassendielen verlegen
Mein Sitzplatz mit rund 5.80m Länge erforderte immer wieder Zuschnitte, da meine WPC-Dielen mit 3m Länge natürlich nicht perfekt passten. Trotzdem aber eine gute Länge, so habe ich ziemlich wenig Verschnitt. Für das Zuschneiden habe ich die Bosch PCM 8 Gehrungssäge verwendet, welche ich hier schonmal vorgestellt hatte. Hier ist gutes Werkzeug definitiv sehr hilfreich, von Hand oder mit der Stichsäge würde ich mir das nicht antun, da man schräge Abschnitte sofort von Auge erkennt.

Mit der Gehrungssäge die Dielen ablängen
In den meisten Fällen dürfte der Anfang mit den WPC-Brettern keine grossen Schwierigkeiten bereiten, in meinem Fall musste ich an drei Orten beginnen, weil die Lichtschächte den Platz so auftrennen. Das war etwas tricky, damit alles schön auf einer Reihe liegt, hat schlussendlich aber dann gut geklappt. Zum Starten werden Metallhacken an den Enden der Unterkonstruktion befestigt, die Dielen werden dann seitlich eingeschoben und sind so fixiert.

WPC Terrasse mit Aussparungen für die Lichtschächte
Danach werden die Dielen jeweils mit kleinen Clips in T-Form befestigt. Auch diese lagen dem Lieferumfang bei und konnten direkt in die Unterkonstruktion verschraubt werden. Hier empfiehlt es sich schmale und verlängerte Torx-Bits (Einsätze für die Bohrmaschine) im Baumarkt zu kaufen. Die passen nämlich besser zwischen die Dielen. Ich habe immer zuerst die Reihe befestigt und erst als die nächste Reihe montiert war, fix und gut angezogen. Damit konnte ich die nächste Diele noch gut einschieben und notfalls etwas korrigieren, bevor man sie voll anzieht.

Fixierung der WPC-Dielen
Für Holzträger oder andere Elemente die auf der Terrasse aufliegen, am besten einen zusätzlichen Schnitt machen und eine Aussparung einfräsen. Dabei nicht vergessen, ein zusätzliches Element der Unterkonstruktion verhindert, dass der Boden an der Stelle einknickt.

Aussparung für Träger
Für das Verlegen habe ich noch zwei kleine Tipps: Wenn ihr die anstossenden Enden der Dielen kurz ein wenig abschleift, entsteht keine „scharfe“ Kante und man hat einen sauberen Übergang, auch barfuss. Damit die Unterkonstruktion nicht aufspringt, habe ich jeweils mit einem 2mm-Bohrer kurz vorgebohrt, bevor ich die Clips montiert hatte. Das hat sehr geholfen. Die beiden Einhell Werkzeuge waren übrigens eine Aktion von Daydeal, welche Brack.ch genau während dem Verlegen der Terrasse aufgeschalten hatte, perfektes Timing!
Weil natürlich die Terassengrösse mit der länge des Bodens nicht perfekt auf die Breite der Dielen passte, habe ich mir einen Abschluss-Sockel aus Beton erstellt. Das wollte ich so machen, weil ich keine überhängende Unterkonstruktion wollte. So konnte ich auf dem Betonsockel nämlich nochmals Pads unterlegen und so das Ende sicher abstützen. Das Ende, bzw. der Anfang der Terrasse wird wohl vom Übergang des Rasens her am Meisten genutzt werden und das wollte ich einfach sichern.

WPC-Terrasse, perfekter Abschluss mit Betonsockel
Nachdem der Beton trocken ware, konte ich das Flies noch bis ans Ende überziehen und mit Pads die Unterkonstruktion absützten. Die letzte Diele wird dann wiederum mit dem Metallclips gesichert, auch hier empfiehlt es sich etwas vorzubohren. Wenn man alles verlegt hat, kann man die WPC-Belagsbretter einfach mit Wasser und einer Bürste reinigen, die sehen danach aus wie neu.

Abschluss WPC-Terrasse
Projektabschluss
Jetzt ist das Projekt mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Wie man auf dem nachfolgenden Bild erkennen kann, ist der Platz fertig und ich finde optisch, mit den abwechselnd verlegten Dielenlängen, sehr gut geworden. Was hier noch fehlte waren die beiden Abdeckungen für die Lichtschächte und die Abschlusskante seitlich. Beides wurde mittlerweile montiert und daneben neuer Rasen angesäht. Sobald das optisch auch etwas hermacht, zeige ich euch gerne Bilder dazu auf unserem Instagram und Facebook-Account, abonniert uns doch auch da!

Projekt WPC Terrasse: erfolgreich abgeschlossen