Es erreichte uns ein weiteres spannendes Projekt vom Heimwerkerking Renato Mitra, Vielen Dank!

Renato Mitra ist ein Vollblut-Blogger. Normalerweise ist er im Umfeld von Apple (https://apfelblog.ch), MINI (https://miniblog.ch), Online Marketing oder Elektroautos (https://elektroautoblog.com) daheim. Seit dem Hausbau 2014 ist er aber auch als Teilzeit-Heimwerker (mehr oder weniger erfolgreich) tätig.

Projekt: Holz-Terrasse

Seit unserem Einzug 2014 in das neue Haus blieb die obere Terrasse kaum benutzt. Wir waren uns noch nicht so einig über dessen Nutzung und wie wir die Umgebung besser gestalten könnten. In diesem Jahr hatten wir dann die Erleuchtung. Die Umgebung wurde etwas umgestaltet und auch ein Whirlpool fand den Weg auf die Terrasse, nach der statischen Abklärung durch einen Bauingenieur, um von dort die Aussicht zu geniessen. Nun musste auch was aus dem Beton-Boden gemacht werden.

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Für uns war rasch klar, Fliessen sind keine Lösung. Insbesondere mit der Nutzung des Whirpools sind wir mehrheitlich barfuss unterwegs auf der Terrasse und sollte daher möglichst Rutschfest, wie auch angenehm für die nackten Füssen sein. Aber selbst nach der Entscheidung, dass es eine Holz-Terrasse werden soll gibt es unterschiedlichste Produkte. Verschiedene Hölzer von günstig bis teuer, von langer bis kurzer Haltbarkeit, bis hin zu Plastik-Holz, besser bekannt als WPC, oder Keramik-Holz-Imitate.

Die WPC-Produkte sind dahingehend verlockend, weil sich die Struktur und Farbe der Plastik-Holz-Gemische kaum bis gar nie verändern und auch nicht mehr behandelt werden müssen. Allerdings sollte man sich dessen bewusst sein, dass der Plastikanteil im WPC bei Sonnenschein extrem warm werden kann. Barfuss wäre dann definitiv nicht mehr möglich da unsere Terrasse der Sonne voll ausgeliefert ist.

Nach ein paar Kopf-Entscheidungen kommt dann der Bauch dazu. Wir haben uns für Thermo Fichte entschieden. Dabei handelt es sich um ein speziell behandeltes Holz. Zuerst wird das Holz getrocknet, bis auf 0% Holzfeuchtigkeit. Als nächstes wird die Temperatur auf 215° Celsius angehoben, worauf dann eine Abkühlung und Rückbefeuchtungsvorgang folgt. Mit dieser Behandlung wird das Holz sehr resistent und bekommt die Dauerhaftigkeitsklasse 1. Übersetzt bedeutet das, dass das Holz rund 20 Jahre halten sollte.

Trotz intensiver Recherche im Internet hab ich mir dann aber doch noch Hilfe geholt. Nach langen Preisvergleichen der Holzlieferanten habe ich mich für Tomwood entschieden. Was für das Unternehmen aus Wiedlisbach sprach waren die umfangreichen Informationen auf deren Website, aber auch die grosse Ausstellung. Sämtlich Hölzer konnten in neu und verwittert angeschaut werden. Und wer sich für Holzbauten interessiert, die riesige Ausstellung begeistert nicht nur Baumhauskinder! Auch die Beratung waren offen, ehrlich und sehr freundlich. Meine Berechnungen mit den Skizzen hab ich dann den Experten abgegeben für eine Offerte. Wenige Tage später konnte ich diese bestätigen und den Zeitpunkt der Holzlieferung bestimmen. Natürlich hätten es die Experten auch gleich verlegt, aber den Spass wollte ich mir nicht entgehen lassen. Endlich wieder mal selber Hand anlegen!

Tag 1 – Holzterrassenbau

Pünktlich um 9 Uhr kam der Lieferwagen mit all dem Holz für eine 38 Quadratmeter grosse Terrasse. Dazu unzählige Kisten mit Befestigungsmaterialien. Meine Holzplanken der Wahl verlegt man nämlich mit einem patentierten Verlegesystem. Unter der Unterkonstruktion liegen Gummimatten, sogenannte Ausgleichspat von Karle & Rubner, in unterschiedlichen Stärken. Damit hebt man die Holzbalken ab, so dass diese nicht dauerhaft in der Nässe liegen, zudem kann man mit den Pats Unebenheiten im Boden ausgleichen und für genügend Gefälle sorgen.

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Die Planken selber werden nochmals auf Plastik-Halter gelegt. Zum einen wird damit sichergestellt, dass die Planken nicht direkt auf dem Unterbodenholz liegt und dort Staunässe entstehen kann. Auch zwischen Unterboden und Planken sollten rund 8mm Zwischenraum sein für eine gute Durchlüftung. Die Verlegeklip von TENI sieht man nicht, sorgen für einen gleichmässigen Abstand zwischen den Planken, eine gute Unterlüftung und im Notfall können Dielen ganz einfach ausgewechselt werden.

 

Weiter kann die Dauerhaftigkeit verlängert werden, wenn die Schnittkanten mit Wachs behandelt werden. Wir haben das Stirnkantenwachs von SAICOS eingesetzt. Mit einem Lappen, oder alten T-Shirt, kann der Wachs einfach aufgetragen werden.

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Dank dem professionellen System und einem Akkuschrauber gehen die Arbeiten zügige voran. Was wirklich viel Zeit kostet ist das Verlegen vom Unterboden mit dem messen der Abstände von 40 Centimeter und dem angleichen der Höhen, so dass ein sauberes Gefälle entsteht. Die Planken müssen dann einzeln ausgemessen und zugeschnitten werden. Nach rund sieben Stunden war die Hälfte der Terrasse erledigt mit Hilfe meines Vaters.

Tag 2 – Der Endspurt

Wieder um 9 Uhr morgens ging es los. Diesmal konnte der Unterboden sehr schnell ausgelegt werden, dafür brauchte das Ausmessen der Dielen mehr Zeit mit Rundungen rund um den Whirlpool. Aber es lohnt sich hier die Zeit zu nehmen um nicht unnötig Holz zu versagen. Nach weiteren sechs Stunden war der Boden verlegt und sogar Stirnkanten-Dielen verlegt, so dass man von der Strasse aus nicht zwischen die Konstruktion sehen konnte.

Die Pflege

In den kommenden Jahren werde ich einmal jährlich das Vergnügen haben die Terrasse mit einem Öl für Thermoholz zu behandeln. Mit der Behandlung werden die Holzdielen uns möglichst lange Freude bereiten aber auch bei der Schmutzabweisung sind geölte Terrassenböden eine Hilfe.

Fragen?

Wenn ihr noch Fragen zu meinem Holz-Terrassen-Projekt habt, dann nur her damit. ich bin definitiv kein Experte, aber vielleicht helfen meine getroffenen Abklärungen und Erfahrungen.